Die Südtiroler Weihnachtsbräuche sind ganz unterschiedlich, einige gehen zurück auf heidnische Wurzeln andere sind Christliche Traditionen, welche weit verbreitet sind.
Eine christliche Tradition ist beispielsweise der Krampus, der am 05.12. sein Unwesen treibt. In ganz Südtirol werden Krampusumzüge auf die Beine gestellt und oft wird dem Besucher auch eine große Show geboten.
Aber woher kommt diese Tradition?
Der Krampus ist bereits eine sehr alte Figur. Sie stammt aus dem 17. Jh. und wurde in den Klosternschulen geschaffen. Der Krampus kam, so wie auch heute noch, zusammen mit dem Nikolaus um die bösen Kinder zu bestrafen. Den größten Unterschied zwischen heute und früher stellt aber die Kontrollfigur, die der Krampus damals über die Erwachsenen innehatt. Er sollte diese nämlich im Auge behalten, um zu kontrollieren, dass sie die von der Kirche vorgegebenen Sitten einhielten. Der Brauch wurde dann aber während der Inquisition verboten und wurde deshalb im Verborgenen ausgeübt. Im 20. Jh. wurde dieser Brauch wiederbelebt.
Die bäuerliche Bevölkerung in Südtirol war früher sehr abergläubisch. So entstanden viele weitere Bräuche. Auch das alljährliche Früchtebrot wurde dafür genutzt. Der Zelten wurde jedes Jahr in der Adventszeit von den Bäuerinnen gebacken und wurde dann an die Mägde und Knechte verschenkt. Aber auch die Tiere im Stall durften davon naschen. Auf diese Weise sollte Glück in die Scheune gebracht werden. Ein weiterer Heidnischer Brauch: ab dem 25.Dezember beginnen die 12 Raunächte bis zum Dreikönigstag am 06. Januar. Die Bauern glaubten, dass in dieser Zeit böse Mächte ihr Unwesen trieben. Man sollte nachts die Ställe meiden, da in diesen Tagen die Tiere sprechen könnten. Um die bösen Geister zu vertreiben wurde das Haus täglich ausgeräuchert. Verräuchert wurden dabei vor allem Kräuter und Früchte, wie z.B. Mistel / Stechpalme (nur die Blätter), Orange / Mandarine, Dattel /Feige, Zimt, Weihrauch / Harz, usw..
Eine Bauernregel besagt, dass diese 12 Tage das Wetter des neuen Jahres prognostizieren.
Auch heute noch wird in vielen Haushalten in diesen Tagen, vor allem aber am Dreikönigstag das Haus ausgeräuchert, um alle bösen Geister für das neue Jahr zu vertreiben.